Wer seit über 30 Jahren Fahrrad fährt und seit 29 Jahren überzeugter Nutzer von Bikehandschuhen ist, der darf auch mal einen Blog-Eintrag zum Thema verfassen. Die Erfahrung einmal so richtig die „Schmiergelpapier-Wirkung“ von Teer live zu erleben hat mich überzeugt. Seit meinem ersten Eurobike Besuch verbindet mich mit Chiba eine enge Freundschaft (die Pizza am Ufer des Bodensees war damals toll – danke für die Zeit Ava). Nachdem Chiba zudem noch im heimischen Rupertigau ansässig ist, war ein Interview und ein Portrait im Magazin Bike Adventure (sowie hier im Blog) nach all den Jahren überfällig. Ein paar Worte zum Thema HAND und Schuh sind aber schon längst überfällig. Die Zeit ist nun reif dafür.
Zunächst einmal ein paar wichtige Basics.
Die Hand
Die Hand wird von zwei zentralen Nervenbahnen durchzogen, dem Ulnar-Nerv und Carpal-Nerv. Wenn umgangssprachlich von Carpal- tunnelsyndrom gesprochen wird,
werden meist mehrere Probleme in einen Topf geworfen. Der Ulnar-Nerv führt, wie man in der Zeichnung gut sehen kann, am Außenballen der Hand zum kleinen- und Ringfinger.
Er reagiert nicht so empfindlich auf das Abwinkeln der Hand, dafür aber negativ auf Druck im Ballenbereich. Speziell bei Rennradlenkern ist der Druck auf den äußeren Handballen und damit auf den Ulnar- Nerv maximal. Dieser Druck führt zu Taubheitsgefühlen und Schwächen in der Handmuskulatur. Eine zweite Problemquelle ist der Zentral-Nerv (Median-Nerv). Er verläuft durch einen schmalen Tunnel im Handgelenk (Carpaltunnel).
Druck und das Abwinkeln der Hand führen hier zum bekannten Carpal-tunnelsyndrom. Das Carpaltunnelsyndrom führt zu Taubheitsgefühl und Schwächen an Daumen, Mittel- und Zeigefinger.
In schweren Fällen verschwindet das Taubheitsgefühl erst lange nach der Radtour oder wird über Nacht schlimmer, da das Gewebe der Hand dazu tendiert, nachts leicht anzuschwellen.
Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Händen entstehen zu 90% aus folgenden Gründen:
1. Druck auf den Ulnar-Nerv der den kleinen- und ulnaren Teil des Ringfingers versorgt.
2. Druck auf den Carpaltunnel (versorgt die restlichen Finger)
3. Unnatürliche abgeknickte Haltung der Hand im Handgelenk.
4. Erschütterungen und Vibrationen, die Sehnen und Nerven irritieren.
Warum schlafenden Hände
Nicht zu verwechseln mit schlafenden Hunden. Die Hand wird von zwei zentralen Nervenbahnen durchzogen, dem Ulnar-Nerv und Carpal-Nerv. Wenn umgangssprachlich von Carpaltun-nelsyndrom gesprochen wird, werden meist mehrere Probleme in einen Topf geworfen. Der Ulnar-Nerv führt, wie man in der Zeichnung gut sehen kann, am Außenballen der Hand zum kleinen- und Ringfinger. Er reagiert nicht so empfindlich auf das Abwinkeln der Hand, dafür aber negativ auf Druck im Ballenbereich. Speziell bei Rennradlenkern ist der Druck auf den äußeren Handballen und damit auf den Ulnar- Nerv ma-ximal. Dieser Druck führt zu Taubheitsgefühlen und Schwächen in der Handmuskulatur.
Eine zweite Problemquelle ist der Zentral-Nerv (Median-Nerv). Er verläuft durch einen schmalen Tunnel im Handgelenk (Carpaltunnel). Druck und das Abwinkeln der Hand führen hier zum bekannten Carpal-tunnelsyndrom. Das Carpaltunnelsyndrom führt zu Taubheitsgefühl und Schwächen an Daumen, Mittel- und Zeigefinger. In schweren Fällen ver-schwindet das Taubheitsgefühl erst lange nach der Radtour oder wird über Nacht schlimmer, da das Gewebe der Hand dazu tendiert, nachts leicht anzuschwellen.
Hotliner
Im Handschuhfutter ist über dem Handrücken eine Tasche eingearbeitet.
In diese Tasche schieben Sie das handliche HotlinerHeizkissen. Dieses, aus luftdurchlässigem Material gefertigte Kissen, beinhaltet ein Gemisch aus Aktivkohle, Eisen und Wasser, das mit Sauerstoff reagiert und Wärme freisetzt. Da das Heater-Heizkissen vakuumgepackt ist, setzt der Wärmeeffekt mit dem Aufreißen der Verpackung ein. Das Kissen heizt 8 -12 Stunden bei einer Temperatur von 50° bis 60° Celsius.
Die Hotliner-Tasche befindet sich, nur durch einen dünnen Stoff getrennt, dicht an der Hand, sodass die Wärme nach innen geleitet und durch das Futter nach außen isoliert wird. Besonders geeignet ist dieses System auch für Personen mit Durchblutungsstörungen.
Meine Favoriten
Seit der zweiten Stunde fahre ich mit meinen Chiba Handschuhen. In den „ersten“ Bikestunde dachte ich noch „ach, muss ja nicht.“ Bis ich in einem unachtsamen Moment einmal den hohen Randstein auf der Straße touchierte, es mich ordentlich aushebelte und ich fortan ein, zwei Meter so richtig schön am Asphalt entlang geschreddert bin. Die Hände schützend voran, versteht sich. Der Lappen, der sich darauf hin am Handball abschälte, war die Grundlage für meine Entscheidung fortan Handschuhe tragen zu wollen. Seitdem fahre ich mit Überzeugung Chiba Handschuhe, von einigen kleinen Experimenten zwischendurch einmal abgesehen.
Ich werde nich jedes einzelne Modell beschreiben und bewerten, sondern möchte nur meine Favoriten mal besonders hervorheben. Jeder mag im – (saisonal wechselnden) Sortiment von Chiba das Modell für seinen Geschmack und Anspruch finden (by the way: dort gibt es bei weitem nicht nur Bike-Handschuhe)
Mein Scorpio
In der Tat. Einer meiner ersten richtigen Bikehandschuhe. Er hat mich über zig Alpenkämme gebracht. Robust, mit Kevlar Verstärkungen, stabil (ein Exponat hängt vielleicht sogar in der Wall of Fame im Headquarter Teisendorf – ich konnte mich nach über 10 Jahren Nutzung nur schwer trennen). Der Handschuh, der alles mitmacht. Der Schweiß-Absorber und Schutzpatron ist, der durchhält, wenns mal härter kommt, der nicht schlapp macht, auch wenn die Temperarturen einstellig werden. Mit Frotteebesatz an den richtigen Stellen, mit einem sauberen breitem Klettverschluss (wobei ich gestehe: die sind bei mir meist offen … so n Tick von mir). Der Scorpio ist eine Wucht – mein persönlicher ALPENCROSS HANDSCHUH schlechthin.
Der Winterwarmer
Das ist mein Ganz-Winter-Season Allday Handschuh. Als Everyday Fahrer (7h raus – 18h retour) bei Wind und Wetter brauchts warme Hände und trotzdem Gefühl für Lenker, Bremse, Glocke und ggf. mal den Druck auf den Tachoknopf. Das geht mit meinem Alaska Plus aber von November bis März/April (ok,ok, April 2020 war das nicht notwendig) sowas von geschmeidig angenehm und im Feelwarm/Feelgood Modus – egal wie klirrend es ist. Für mich, egal ob mit Pinion Drehgriff oder herkömmlicher (GRX / XT) Kettenschaltung, der Mix aus Isolation und „Griffigkeit“ ist ideal. Auch wenn der Schnee in Regen übergeht, hat mich der Alasaka noch nicht enttäuscht. Er hält warm, bleibt trocken – was willst Du mehr von einem Herbst/Winter Handwärmer. Ich liebe ihn wärmstens, wenns kalt wird.
Der Klassik Style Handschmuck
Der „Retro“ ist echt retro und cool obendrein. Er begleitet mich auf meinen sommerlichen Gravel Ausritten – in der Kombination mit meinem Surly Midnight Special, den Brooks Lederband und meinem Sella Italia Sattel ist er das Sahnehäubchen auf der Tour. Luftig, lässig, locker, leicht.
Und trotzdem bietet er einen guten Schutz, die Innenhandpolsterung ist komfortabel genug, auch bei 80 Kilometer langen Ausflügen. Wer ein wenig Italy Flair oder gar Oldtimer-Classic-Car Feeling beim Biken verspüren will, der macht mit dem Retro unzweifelhaft ne gute Figur, isnt it?
Sibirien?
Ok, ok, vielleicht jetzt nicht DER Bikehandschuh. Aber mal ganz im Ernst. Fatbiken im Winter, Overnighter bei minus 20°C. Da freut sich die Fingerkuppe, wenns ofenwarm ist. Und das ist der Grund warum das mein Winterhandschuh ist. Beim SChneeschuhwandern, beim Fatbiken (runter) oder eben wenns ganz gruselig und ultimativ saukalt ist. In der Mongolei war er als Backup dabei, aber aufgrund der milden Temperaturen nicht im Einsatz. Aber wehe, wenn es arktisch wird, dann ist das seine Zeit.
Bikepacking
und dann wäre da noch mein geliebter Bikepacking allday/allseason Handschuh … dessen Name mir grad nicht einfallen mag, der aber funktional DER ultimative Handschuh für mich ist. Langfinger, schwitzt trotzdem nicht, dünn, ist dennoch robust genug und keineswegs dünnhäutig, optisch dunkel cool und doch lässig präsent. Der ist für mich über jeden Zweifel erhaben. Sitzt wie eine eins, hat mich noch keinen Moment im Stich gelassen. War in der Mongolei von Anfang bis Ende auf rauhem Terrain stet und treu. So langsam erkennt man, dass er alt wird, was nix, aber rein gar nix an der Performance ändert, der verblassende Schriftzug ist nur Zeuge der Nutzung.
und dann wären da noch …
die vielfach genutzten Modell, je nach Einsatzzweck, auf dem MTB, dem RR oder meinem Reiserad. Sommer, Herbst, Frühling gerne genutzte Begleiter. Mittlerweile vermehrt und gern auch die Langfingerversion, weil es einfach Sinn macht und mittlerweile klimatisch keinen Unterschied mehr darstellt.
Kurzum. Chiba kann Handschuh. Will sie nicht missen und bin froh, dass sie mich auf meinen Touren – und das sind einige – begleiten. Danke dafür.
Das Portrait von Chiba lässt sich hier nachlesen.
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