Liebe Bikerinnen und Biker, liebe Bikereisende und Abenteuerinnen und Abenteurer,

Das Frühjahr 2020 wird in die Geschichte eingehen, die Lehrbücher werden die historischen Ereignisse dieser Tage festhalten, konservieren und eines Tages, vielleicht schon im Herbst 2020 werden auch wir zurückblicken auf eine extreme Zeit und eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten 75 Jahre. Ein Effekt dieser Zeit wird auch sein, dass wir Zeit zum Lesen haben. Das wir unserem Hobby derzeit nur begrenzt und allein nachgehen können, nehmen wir solidarisch und sportlich kämpferisch in Kauf – ein gutes Buch wird uns helfen, diese Zeit zu überbrücken. Ein solches möchte ich euch hier vorstellen.

Hochplateau Song-Kul – da will ich hin

Vom Bodensee nach Bejing – mit dem Fatbike

Seitenstrassen der Seidenstrasse von Thomas Schenker, erschienen im Knesebeck Verlag – wow – was für ein wunderschönes Buch.

Da fackelt einer nicht lange, bastelt sich aus Bambusrohr ein ordentliches Fatbike zusammen und startet frohgemut am Bodensee. Alle Ehre. Auf gut 200 Seiten erzählt Thomas von seiner Reise, die mit kurzen Unterbrechungen, durch nicht weniger als 15 (fünfzehn) Länder führt und am Ende letzt sprichwörtlich gut ausgeht. Ein Abenteuer zum mitfiebern, ein Ausflug der – zugegeben – exotischen Art, aber ein wahrhaft geiler, der Lust auf dieses „da draußen“ macht. Der anspornt, gerade jetzt, zu planen, Visionen zu entwickeln, sich selbst mal wieder zu aktivieren und im Geiste schon mal umzusetzen, was man schon lange einmal machen wollte: einen Plan, der es wert ist verfolgt zu werden.

Das Buch

Auf dem Landweg nach China zu reisen, so wie es vor Jahrtausenden die Menschen auf der Seidenstraße und ihren Seitenstraßen getan haben – ein lang gehegter Traum, den Thomas Schenker sich endlich erfüllt. Das ungewöhnliche Transportmittel seiner Wahl: Sein Fahrrad, Marke Eigenbau. Acht Monate war er unterwegs, am Ende liegen über 15.000 Kilometer und 15 bereiste Länder hinter ihm. Von diesem Abenteuer, atemberaubenden Landschaften, herzerwärmenden Begegnungen und der Gastfreundschaft, die ihm überall entgegen gebracht wird, erzählt sein mitreißender Reisebericht. Dabei läuft unterwegs nicht immer alles nach Plan. Unerwartete Schwierigkeiten zwingen zu Flexibilität: Als er mit seinem alten Mountainbike in der Wüste nicht mehr weiter kommt, steigt er nach einer kurzen Unterbrechung auf sein selbstgebautes Bambus-Fatbike um. Ein Sandsturm im Iran, der Zelt und Kamera zerstört, die Einreiseverweigerung nach Turkmenistan, die einen Umweg von 2.000 Kilometern mit sich bringt, oder das wegen eines zeitlich befristeten China-Visums notwendige Fahrrad-Trampen, all das hält Thomas Schenker nicht davon ab, sein Ziel zu verfolgen. Denn es gibt nicht nur die eine Seidenstraße, sondern zahlreiche Routen und Seitenstraßen, die es zu erkunden gilt und die die Reise erst zu einem Abenteuer machen.

Thomas Schenker

Neben beeindruckenden Fotografien bietet dieser Reisebericht mit vielen Tipps und How-To-Themen aus der Reisepraxis einen echten Nutzwert für alle Reiselustigen und macht Mut, die eigenen Träume in die Hand zu nehmen.

Fazit:

Das Buch ist super. Lesenswert, kurzweilig, Laune machend. Es ist kein literarisches Kunstwerk, es ist solides Handwerk. Abwechslungsreich, weil Thomas immer wieder allgemein gehaltene Kapitel zu „Menschen“ und „How To“ eingefügt hat, diese hätten für meinen Geschmack gerne noch tiefer gehen können, aber unter Strich bleiben die „Seitenstraßen der Seidenstraße“ was sie für jeden Abenteuerer sind: faszinierender Lese- und Gesprächsstoff, eine eindrucksvolle Anleitung zum „rausgehen“, ein äußerst schöne Lektüre für Bikerinnen und Biker, für Abenteurer und solche die es werden wollen. Viel Spaß beim Lesen – lasst mich wissen, wie es Euch gefallen hat.

Love the ride – es wird eine tolle Zeit nach Corona geben !

PS: das Buch gibt es mit persönlicher Widmung auch direkt beim Autor