was für eine Tasche …
Bikepacking liegt im Trend. Wie ja mittlerweile hinlänglich bekannt, beschäftige ich mich sehr eingehend mit dem Markt und den dort angebotenen Taschen. Meine Bikepacking Taschen-Test Serie wurde in diversen Ausgaben der (leider, leider mittlerweile eingestellten) „BIKE ADVENTURE“ veröffentlich und findet sich auch hier in meinem Blog.
Bei meiner Recherche stieß ich auf die BxB Goldback und begeistert. Kurz Maß nehmen, einmal (beim Blick aufs Preisschild) schlucken, dann nochmals die Website von Jay konsultieren und die Entscheidung aus dem Bauch heraus treffen. Es soll ja schließlich auch Spaß machen. Meine Erfahrungen mit der BxB Goldback habe ich bei zahlreichen Overnightern und bei meiner 4wöchigen Mongolei Tour gemacht. Wie sich diese Tasche in der Praxis bewährt, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, lest ihr nachstehend.
Allgemein
Die BxB ist eine Fronttasche, kann aber – i.d. Größe S – gerne auch als Rear Tasche am Heck genutzt werden (was ich mit meiner Goldback (Size M) nicht gemacht habe. Das Material (meiner Tasche) ist aus robustem gewachstem Canvas und somit wasserabeweisend. In all den Wochen on the Road hatte ich bislang noch keinerlei Probleme hinsichtlich Wetterfestigkeit. Es gibt die Tasche aber noch in zwei weiteren Ausführungen: einmal im bewährte X-Pac Material, welches sehr abriebfest und wasserfest ist und auch gerne von Gramm verwendet wird. Und einmal in der Cordura Variante, welche ebenfalls wasserabweisend und abriebfest ist. Mir persönlich gefiel das kernige gewachste Canvas Material am besten. Zwei Außentaschen (jeweils 1L) sind super praktisch für Dinge, die schnell im Zugriff sein müssen, aber dennoch sicher „eingeschlossen“ sein sollen.
Der Frontdeckel lässt sich zudem ausklappen und ermöglicht somit die zusätzliche Beladung einer Isomatte oder ähnlich sperrigem Material. Zwei Riemen halten den Frontdeckel zuverlässig fest. Im Innern befindet sich nochmals eine Art Rundum-Kordel, die zugezogen werden kann sowie ein weiterer zentrale Riemen.
Auf der Oberseite sind zwei optional positionierbare D-Rings die Riemen oder Voile Straps halten bieten und zusätzliche Kleidung etc. aufnehmen.
Im Inneren gibt ein stabiler (herausnehmbarer) „Plastikflap“ der Tasche Halt und Struktur. Optik und Haptik sind auf jeden Fall allererste Sahne. Das Volumen ist mit einem Wert von 17-22 Litern mehr als ausreichend und macht so manchen kleinen Rucksack mächtig Konkurrenz.
Montage
Die Goldback wird mit zwei Voile Straps ausgeliefert und diese werden durch zwei kleine Kanäle geführt und einmal über den Holzstab geschlungen. Festzurren, fertig. Sitzt bombenfest. Zudem bietet ein weiterer Riemen die Option der Fixierung an Steuerrohr und/oder Rack (sofern vorhanden).
einmal montiert sitzt die Goldback gut am Lenker (in meinem Fall an einem H-Jones Bar. Aber auch an geraden Standardlenkern findet sie gut Halt. Wichtig ist darauf zu achten, das die Kabelführung von Bremse / Schlatung nicht zu große Bögen wirft, weil die Tasche doch relativ breit baut. Im Falle von Drop Bars benötigt man mindestens die 46er Breite, da das „Breite“Maß 18“ beträgt (45cm). Kurzum: montiert und demontiert ist sie relativ schnell und problemlos.
Organisation
Easy. Links und rechts die erwähnten Seitentaschen, die ich ungemein praktisch und cool finde. Im Innern eigentlich nix, was aber gut ist, weil nix im Weg umgeht und man sich einteilen kann, wie man mag.
Die Front lässt sich sehr weit öffnen, sodass auch Schlafsack oder ähnlich „dickes“ Equipment darin verschwindet und durch die Riemen sehr gut komprimiert werden kann.
Maße / Gewichte / ZDF
Wie gesagt: Größe M ist für meine Anwendung die beste Wahl. 17 bzw. 22 Liter bei Maßen von 12x7x18 (Zoll), d.h. 30,5 x 17,8 x 45,7 cm (H/T/B). Das Gewicht beträgt leer 1219 g (nachgewogen!) und darf somit getrost „leicht“ genannt werden.
on the road
Auf dem Trail ist die Goldback ein Goldstück. Klar, wer sie schwer belädt, spürt das natürlich im Lenkverhalten, ABER: die Tasche selbst sitzt stabil und gut und lässt sich dank der Straps auch gut festzurren (im Inneren ebenso wie am Lenker. Der Zugriff auf die Seitentasche geht sogar während der Fahrt (Kaugummi & Co.). Der Frontdeckel selbst ist flink geöffnet und lässt auch Bikerpacker, die ihr Tascheninnenleben wie eine Frau organisieren (also wild und chaotisch) zuverlässig sofort nach allem wühlen, was man zuvor so hineingeworfen hat. In der Mongolei hab ich mit div. Beuteln (Küche & Co) gearbeitet, was die Sache etwas erleichert.
Und wenn ich abendlich auf der Suche nach einem kleinen Laden war, um Getränke, Äpfel und ein paar Nudeln zu kaufen: irgendwo war immer noch Platz. Perfekt.
Fazit
Die Goldback kriegt Goldpunkte. Ich mag sie. Sie ist praktisch, sie ist cool, sie gehört zum Bikepacken, wie mein Soto Kocher und das Zelt. Sie wiegt nicht die Welt, fasst aber fast ein Universum. Meine bevorzugte Wahl für die Front. Lenkerrollen sind nett, aber die Goldback ist better. Stauraum satt, coole Optik, die Canvas Variant gibt dem ganzen so einen verwegenen Touch und außerdem macht sie einen schlanken Fuß. Vergesst das letzte Argument, aber sonst ist alles wahr. Mehr Infos direkt bei Jay (der antwortet, wenn man ihm schreibt).
+ Optik + Haptik | – kein Schnäppchen |
+ Funktion + Style | – Bestellvorgang (USA, Zoll, etc) |
+ Robust + wertig | – baut groß |
+ packt was weg | – bei schwerem Inhalt träges Lenkverhalten |
+ Volumen erweiterbar |
hier noch ein paar Bilder …
Mein Goldback ist schon bestellt und sollte ab Mitte März beim Zoll zur Abholung bereit liegen. Hab mich auch für die M – Größe entschieden. Stoff: Graphite X-Pack, das passt dann optisch sehr gut zum blauen Rahmen meines Tumbleweed Prospector und den rostroten Taschen von 🚀 Porcelain Rocket. Mein Bike hat das einfach verdient😉.
Schorsch ! The best you can do. Gratuliere zu dieser weisen Entscheidung. Es gibt Dinge im Leben eines Mannes, die muss er einfach tun. Einen Baum pflanzen, eine Pfeife rauchen und eine Goldback für sein Tumbleweed kaufen. Isso. Bis bald wieder im Million Star Hotel ! Lg Udo