Es hat gute Tradition zum Jahreswechsel einen Blick zurück zu werfen – auch, oder vielleicht grad weil, dieses 2021 wohl für einige von uns als „entbehrlich“ in die Geschichte eingehen wird. Entbehrlich im Sinne von „naja, da blieb ausreichend Luft nach oben“ … aber aus 2021 ist die Luft raus und in diese schlaffe Hülle puste ich auch nicht mehr wirklich rein, maximal nutze ich die Tage für den reflektierenden Blick zurück, für das Lessons Learned Konto, für die – und das ist wahrhaft eine wichtige Lektion der letzten Monate – positiven Vibes, die man sich tunlichst erhalten sollte. Blättern wir also noch einmal gemeinsam durchs udokah.de-Kalendarium – weil so schlecht ist alles nicht da draußen.

Januar

Das Neue Jahr beginnt mit frostigen Minusgraden und wir erwachen im engen Helsport Ringstind Zelt, welches für eine Person freilich komfortabel, für zwei Erwachsene im Schnee aber grenzwertig ist. Nachzulesen war das ganze hier und weils so schön war, haben wir es 2021/22 einfach gleich noch einmal gemacht. Nur in der wärmeren und kuscheligeren Variante (Ultamid 2 als Zelt), weniger Schnee und mildere Temperaturen (ca. 4°C).

Klar, das ich bei solchen Anlässen auch Material teste, welches mich überzeugen soll und – wenn es mich überzeugt hat – auch darüber berichte. Der kleine Testbericht vom Soto Torch XT war ein solcher Bericht. Passend dazu ….

Februar

.. musste dann auch die Bushbox ran. Geiles Teil. Der Bericht liest sich hier. Der Februar hielt dann auch gleich zwei Overnighter bereit. Einmal sehr rustikal im Wald (das neue Hilleberg Alak wollte einfach mal raus) und einmal mit dem Tarp bei Zittertemperaturen … auch mal ne Erfahrung.

Nachdem sich im Februar der Karneval von seiner besten Seite zeigt, musste ich auch mal ein paar Songs in die Bikesprache überführen und habe mich dazu auch beim pd-f bedient. Sollte ein kleiner Appetizer für alle unentschlossenen kurz vor der Fastenzeit sein :-).

März

Von Schnee bis Grün war alles dabei. Das Fatbike bekam Auslauf und fühlte sich pudelwohl und weil es grad so schön war, wollte das Alak auch nochmal am Rande der Alpenkette den Blick genießen. Man muss es nur tun – und wie heißt es so schön: Machen ist wie wollen – nur krasser! Drum dachte ich mir einfach mal die goldenen Rules des Bikepackings von der Bikepacking.com Seite zu anzuleihen und dem deutschen Publikum zu Verfügung zu stellen. Die Rules findet ihr hier.

Der ergänzende Artikel mit den Bikepacking Basics kam dann 2-3 Wochen später. Die Garmin Fenix5 erfreute sich einem Test und ich mich aktuell sehr der Fenix6 (die toppt die 5er dann nochmal).

April

April. 🙂 Klar der 1.4. geht nicht ganz ohne Aprilscherz. Ein sehr guter und sogar halb, oder gar 3/4 realer. Udokah berichtete wie so manch andere Gazette über einen neuen Weltrekord: nicht weniger als 252 Gänge wurden durch die Kombination aus Rohloff Speedhub (14Gang) und Pinion Getriebe (18 Gang) erschaffen. Das ganze wurde fotografisch dokumeniert und technisch erklärt. Ein Meisterwerk. Findet ihr nicht? Nochmal lesen? Hier.

Seltsam, aber es war schon wieder Overnighter Zeit. Ich sag ja, Corona befeuerte auch Dinge, die vorher nicht so entflammbar waren. Das Defizit an Konzerten (siehe www.udomittendrin.de) wurde ersetzt durch eine Überdosis an Microadventure-Vibes. Udo reloaded – nach jeder solchen Nacht. Geil.

Mai

Längst fällig, mal wieder eine richtige Tour zu fahren. Doch wohin, wenn das ganze Land sich in Schockstarre befindet. Einfach mal ne Runde planen, einen guten Freund motivieren (mit dem ich 2022 GROSSES vorhabe) und los gehts Richtung Neuschwanstein, dann an der Zugspitze vorbei durchs Klein Canada in der Nähe von Krün. Herrlich. War ne klasse, sehr empfehlenswerte Runde, in ein paar Tagen locker machbar, sportlich ausreichend anspruchsvoll, landschaftlich eine Wucht und kulinarisch im Mai21 auf Selbstversorger Basis only wunderbar gemeistert. Wir waren tatsächlich 5 Tage am Stück nur an der frischen Luft (außer der ein oder andere Besorgungsgang beim Edeka).

Ach ja .. .und das Thema Rohloff vs. Pinion ließ mir dann doch keine Ruhe und inspirierte mich zu einem ordentlichen Vergleich, der alle Vor- und Nachteile beider System gegenüberstellen sollte. Pflichtlektüre für jeden, der sich entscheiden muss -> hier.

Juni

Nachdem mich das Thema Zelte und Equipment mehr und mehr in den Bann zieht, muss ich auch Material probieren, testen, mich belesen, informieren, ausprobieren. Premiere für meine erste Quillt Nächte auf der Pfingsttour (die teilweise +/- 0° in der Nacht boten). Der Testbericht musste daher raus, ebenso wie der Bericht zum neuen TarpTent Zelt (welches mich sehr überzeugt hatte, aber ich dann zugunsten eines noch geileren dann verkauft habe – mehr dazu an anderer Stelle).

Nach dem Motto „jeden Monat mindestens einen Overnighter“ war natürlich auch der Juni fällig und wenn man sich dann noch Vollmond Nächte aussucht, gibt es selten was zu meckern. Ich sags Euch: einfach mal ausprobieren.

Juli

Ja, wenn schon ein wenig Sommer in der Region, dann darf man das auch ausnutzen. Raus mit meinem neuen Tarp Tent Rainbow2 (Welches ich kurz darauf einfach eintauschen musste) …. aber dennoch: geiles Zelt. Den Test dazu kann man hier nachlesen.

Das Rezept dieser Tage lautet einmal mehr: raus mit Dir, die Trägheit überwinden, Nachrichten Detoxing. Frische Luft als Gegenmittel zur Trübsal Tendenz in den deutschen Medien. Funkioniert überraschend gut und gibt es zudem für umme.

August

Wenn man nicht radelt (oder arbeitet) bietet sich mitunter auch das Lesen an. Lesen bildet. Lesen macht Laune. Lesen macht Lust auf mehr. So musste ich einmal mehr ein Buch besprechen, welches sehr sympatisch um die Ecke kam. Annika Traser hat sich auf den Weg gemacht und hinterher ihrer unverblümten und lockeren Art ein kleines gebundenes Denkmal verschafft. Nachlesenswert allemal. Info dazu -> hier.

Und weil es das Jahr der Overnighter Nächte war, durfte ich einmal mit meiner Lieblingstochter klein eine Premiere feiern. War es im vergangenen Jahr die liebe Enkelin Luna, wagte sich nunmehr meine Anna mit mir unter den freien Himmel. „Annas erster Overnighter“ wurde eine herzenswarme Geschichte und mir zumindest geht sie jedes Mal ans Herz. Euch auch?

September

Aber nicht nur schöne Geschichten prägten mein Jahr. Der Telefonanruf kam unvermittelt und zu ungewöhnlicher Zeit. „Tom ist tot.“ Wieder einen Freund, einen der ersten Stunden, verloren. Der Berg hat ihn gerufen und es war ein Unglück. Zu früh, zu abrupt, zu ungerecht. Nachdem vor einem Jahr auch mein Alpencross Kumpel Mardin uns verlassen hatte, war es an der Zeit einen Nachruf an den Himmel zu richten. „Memento Mori“ ist leider keine fiktive Geschichte, sondern eine die uns lebenden einmal mehr wachgerüttelt und bewusst gemacht hat, wie schnell es vorbei sei kann. Leute passt auf Euch da draußen – kein Stunt ist es wert, wenn hinterher das Telefon klingelt.

Ich musste es einfach tun. Das Hyperlite Mountain Gear Ultamid2 stand schon ewig auf meiner Wunschliste – nun hab ich es direkt in USA bestellt – zolltechnisch gar nicht so lustig, aber egal: jezz isses da und ich freu mich wie Bolle darüber. Wie es funzt konnte man hier lesen.

gleich zwei davon

Oktober

Tja, der Oktober war für den Urlaub reserviert – war ja ohnehin alles schwer genug zu planen in diesem Jahr sind wir noch auf dem letzten Drücker ausgerückt und ab in die Berge. Mit dem Wohnmobil geht das. Auszeit wenn der Akku schwächer wird. gut so. Drum war dieser Monat aus Blogger Sicht ein Sauergurken Monat. Ich bitte um Verzeihung. Drum hab isch kein Bild für disch im Oktober.

November

Was die saure Gurke des einen, ist der Highlight 5 Sterne Beitrag des anderen. Aus dem nichts kommend, war sie da die Story, die alles toppte. Der Hot Tent Overnighter. Ja, Bike, Zelt und Ofen. Alles am Mann. Wie geil ist das denn? Im Netz sprach gar einer von „Bikepacking next level“ – danke für die Blumen, aber es war wirklich grandios. Nachzulesen hier. Georg, dass machen wir nochmal.

Dezember

Ein wildes Jahr neigt sich dem Ende, ich muss Euch nicht erzählen, was alles passiert ist, was besser nicht passieren hätte sollen, etc. pp. … da hat jeder sein eigenes – teilweise schwer gefülltes – Tagebuch. Aber es sind in der Tat besondere Zeiten, die vielleicht auch besondere Maßnahmen erfordern. Welche das sein mögen, muss jeder mit sich klar machen. Die ultimative Lesson learned für mich persönlich ist unverändert die Parale „tun“. Wollen ist wie machen – nur krasser. Das ist die Erkenntnis. Und wer es tut, hats gut. Der kann was erzählen, der hat was erlebt, der lebt. Darum gehts. Nix einsperren und Trübsal. Nein. Fck Dich Corona.

Und weil Weihnachten vor der Tür stand, durften ein paar kleine Kauftipps ebenso wenig fehlen, wie ein toller Buchtipp des Alpencross Papstes Uli Stanciu. Last but not least hat die schöne Tradition des „Good Night 2021“ eine Neuauflage erfahren, auf die hinzuweisen, mir dann doch auch noch wichtig war.

In diesem Sinne, macht Euch ein geiles Jahr. TUT ES. Passt auf Euch auf und bleibt gesund. Man liest sich gerne immer wieder mal hier an dieser Stelle. Ich hab ne Menge vor – unter anderem ein dickes, fettes ultimativ großes Projekt. 03.06. bis 22.07. … mehr demnächst hier in diesem Theater. Gehabt Euch wohl !

Euer Udokah, 9.1.22

1.1.2022 …. früh morgens oben in den Bergen. So kann das Jahr beginnen.