Eine Rückschau …
Udo Kewitsch, Buchautor, überzeugter Centurionaner, Biker aus Leidenschaft,
Der Testbericht über das gelbe No-Pogo in einer Mountainbike 1999 (kein Witz) war schuld. Ein „Überragend-Urteil“ und damit stand fest: No Pogo wird mein nächstes Bike. Hatte ich zuvor Alaska und etliche Voralpengipfel mit den Stollen bezwungen, breitete sich in den folgenden Jahren ein Virus der besonderen Art aus: AlpX. 2009 dann schon 8x Alpencross mit Centurion, ein Nepalabenteuer auf längst vergessenen Pfaden und unzählige Trails im gesamten Alpenraum haben die damalige „Infektion“ nicht geheilt, sondern – im Gegenteil – die Leidenschaft und Liebe zu meinem Sport verstärkt. Wenn der Motor die Leidenschaft ist, dann ist das geschriebene Wort die Emission meiner Erlebnisse, Erfahrungen und Abenteuer. Weitere sollten folgen.
So kam es wie es kommen musste: der 2002 erstmals und zunächst eigentlich „nur“ für die „4 Freunde müsst ihr sein-Tour“ verfasste Alpencrossbericht war der berühmte Stein, der alles ins Rollen brachte. Fortan wurden die Berichte der Alpencross-Abenteuer umfassender, professioneller, und das Echo der Centurion-Spirit Leser ließ das vermuten, beliebter. Letzter Höhepunkt: mein mit Herzblut geschriebenes Buch „Faszinationen AlpenX“(ISBN 978-3-9810890-9-7), erschienen im Verlag „frischluft Edition“.
Biken ist nicht nur Sport, biken ist Leidenschaft, Meditation und ein Stückweit Lebensgefühl. Zu Biken verschafft Glücksgefühle und diese wiederum schenken mir eine tiefe Zufriedenheit. Dabei geht es nicht um Rekorde, Rundenzeiten, oder gar Höchstleistung, nein, es geht schlicht und ergreifend darum, sich selbst zu spüren, der Natur näherzukommen, Freude zu haben, Freude zu teilen und am Ende des Tages beim allabendlichen „Körperhorchen“ zu spüren, wie die Endorphine in mir tanzen.
Die Tatsache, dass seit nunmehr 21 Jahren Centurion Bikes ihren Teil zu diesem „Tanz“ beitragen, mag Euch milde schmunzeln lassen, erfüllt mich aber auch mit ein wenig Stolz. Aus Zusammenarbeit wurde Freundschaft. Aus einem Testbericht eine feste Überzeugung: einmal Centurion, immer Centurion.
Das NoPogo war also der Anfang von allem, was Schauff, Biria, Motobecane oder so manch andere Bikemarke, die ich halbherzig besaß, nicht vermochte, wurde Ende des letzten Jahrtausends dann ultimativ für mich zur engen Verbundenheit. Centurion Bikes … sie waren eigentlich die ersten, die Anfang der 80iger Jahre das Lhasa präsentierten und damit die Mountainbikes nach Deutschland brachten, noch lange bevor die Jungs in Ami Land mit ihren Clunker Bikes einen Boom entfachten.
Da erste NoPogo.
War damals eine Sensation. In der zweiten Generation sogar mit Carbon Schwinge (die im Laufe der Jahre allerdings etwas weich wurde). Mit begrenztem Federweg, denkt man an die heutigen Enduros, aber ausgewogen und in den Tests über alle Zeitungen hinweg immer vorne dabei. In frischem Gelb, eine Farbe die heute eher im Fasching gesehen wird.
Das NoPogo wird erwachsen
Die kommenden Bikes boten satt mehr Federweg, waren optische wesentlich seriöser und boten jede Menge Fahrspaß. Mich begleiteten meine NoPogos auf zahlreichen Alpencrossen und so mancher Trail wurde plattgerockt. Ein NoPogo hat mich nie im Stich gelassen, der eine oder andere Plattfuß mal weg gedacht. Selbst Steinschlag (siehe AlpX Monte Grappa) konnte uns nicht aufhalten.
Mein aktuelles NoPogo
in der Variante mit 150mm und im Selbstaufbau ist ein treuer Gefährte. Auch mit diesem Bike bin ich in den letzten Jahren mehrfach über die Alpenkämme gebürstet. Die Kinematik ist straff und gehört sensibel abgestimmt, aber ich liebe die Sitzposition, den Fahrspaß. Es bietet genügend Stabilität, bleibt aber auch in engen Sektionen wendig genug. Das seltene Rot war ein übrig gebliebener Rahmen, der geradezu nach mir verlangte. XT und Mavic wurde mit SMP Sattel und einem feinen Carbon Lenker aus Canada ergänzt (zuvor war ich jahrelang mit dem Syntace Vector Ultralight unterwegs). Die versenkbare Thomson Sattelstütze hat mich nie im Stich gelassen und einzig die maximale Reifenbreite von aktuell 2,4 scheint mir in Zeiten von 2019/2020+ etwas „old Style“. Die Position des Federbeins erlaubt zumindest einen Flaschenhalter, was in Alpencross Gesichtspunkten schon mal ganz praktisch ist, aber mittels Feedbag Tasche am Lenker auch schnell optimiert werden kann.
Wenn ich also mal wieder so richtig schaukeln gehen will, dann stelle ich mein Backfire Carbon Hardtail in die Ecke und hole mir mein geliebtes, treues NoPogo aus der Bikegarage und los gehts…. love the ride.
Ich freue mich auf die nächsten 10 Jahre Endorphine, Emissionen und Erlebnisse.
(c) Udo Kewitsch, 23.02.20
Danke für deinen Blog. Ich wollte eigentlich den Unterschied zwischen No Pogo Team und Comp wissen und bin auf deinen Blog gekommen. Es ist sehr interessant gewesen das durchzulesen, aber leider konnte ich nicht die Antwort auf meine Frage finden.
Ich liebe die alten No Pogos. Habe einen Eurofighter, AC1 und Team. Das Team hat mir bis jetzt am besten gefallen. Habe die Möglichkeit ein weiteres Team sehr günstig zu erwerben. Wollte aber ursprünglich das Kult No Pogo kaufen, das Comp. Allerdings müsste ich dafür weit tiefer in die Tasche greifen. Deshalb würde ich gerne von dir den Unterschied erfahren.
Danke im Voraus 🙂